Inter Mailand krönt sich am Samstag für eine einmalige Saison mit dem Finale in der Champions League. Dort trifft der italienische Vizemeister auf Paris Saint Germain. Bevor wir uns dem eigentlichen Spiel mit Tipps und Prognosen widmen, gehen wir darauf ein, welchen Saisonverlauf beide Mannschaften auf ihrem Weg zum größten sportlichen Highlight durchgemacht haben. Dazu schauen wir noch auf das Profil beider Teams. Wir analysieren den Kader, die Aufstellung und den Spielstil, verbunden mit Stärken und Schwächen. Dieser Artikel widmet sich der Saison der Italiener.
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Saisonfazit Serie A: Eine Kunst, den Scudetto NICHT zu gewinnen
Inters Fans werden in dieser Saison eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebt haben, wie sie nur der Fußball bringen kann. Über alle Wettbewerbe hinweg waren die Mailänder greifbar nah dran, Titel zu gewinnen, haben aber alles kurz vor dem Ziel liegen lassen. So auch in der Serie A, in der sie vom eigenen Zauberer entzaubert wurden. Inter beendete die Saison auf dem zweiten Platz (81 Punkte) hinter Napoli (82 Punkte), welches ausgerechnet den Urvater dieser Inter-Mannschaft auf der Bank sitzen hat (Antonio Conte) und in dem ausgerechnet Romelu Lukaku für die Tore gesorgt hat.
Nach der Saison muss man sich die Frage stellen: Wie konnte das nur passieren? Inter war die dominierende Mannschaft der Liga mit den meisten Toren, Chancen, Pässen, Ballbesitz, ließ allerdings auch die meisten Chancen liegen und war nicht konzentriert genug. In neun Spielen schafften es die Mailänder nicht, den Sieg über die Zeit zu bringen. Dazu verschoss Calhanoglu den einzigen Elfmeter der Saison im Duell gegen Neapel und gegen Bologna gab es eine Niederlage in der 94. Minute. Elf Gelegenheiten hatten die Nerrazzuri also, den Verlauf der Saison anders zu gestalten und nutzten die Chance nicht.
Saisonfazit Coppa Italia: Immer wieder die Rossoneri
Im Pokal startete Inter souverän und gewann 2:0 gegen Udinese und Lazio. Es folgte das Halbfinale gegen AC Mailand: Im Hinspiel sah alles noch rosig aus, als die Nerrazzuri ein 1:1 mitnahmen, sie wurden allerdings im Rückspiel mit einem 3:0 abgestraft. Das Muster dieser Saison: Es gelang Inter in fünf Spielen nicht, AC Milan zu schlagen. Auch im Supercup verloren die Spieler von Inzaghi nach einer 2:0 Führung mit 2:3 gegen den Stadtrivalen und vergaben den Titel.
Saisonfazit Champions League: (Fast) unschlagbar
So aufregend der Weg Inters in den anderen Wettbewerben war, so langweilig wirkte es in der Ligaphase der Champions League: Mit sechs Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage qualifizierte sich Inter ins Achtelfinale. Gegen Manchester City (0:0 auswärts) und Arsenal (1:0) setzte Inter erste Ausrufezeichen. Das Credo der Ligaphase: eine sattelfeste Defensive. Die Mailänder schossen elf Tore und kassierten nur ein Slapstick-Tor in der 94. Minute gegen Leverkusen. Im Achtelfinale machten die Mailänder routiniert weiter und gewannen mit 4:1 gegen Feyenoord Rotterdam.
Dann folgten das Viertelfinale und Halbfinale und die ganz andere Seite Inters: Waren die Begegnungen gegen die Bayern schon hochspannend (2:1, 2:2), setzte es gegen Barcelona eine andere Schlagzahl. Mit insgesamt 7:6 (3:3; 4:3) setzten sich die Mailänder im Tiebreak in dem von der Dramaturgie her wahrscheinlich besten Halbfinale aller Zeiten durch und erreichten so das Finale zum zweiten Mal in drei Saisons. Die Blauschwarzen können noch den Geschmack der bitteren Niederlage gegen Manchester City vor zwei Jahren schmecken. Insgesamt lag Inter in dieser Saison nur 18 Minuten im Rückstand in der Champions League – ein Zeichen für die Souveränität der Mailänder in diesem Wettbewerb.
Formation und Spielweise
Spricht man über die Mannschaft von Inzaghi, muss man sie zweiteilig betrachten. Inter ist in der Serie A mit Abstand die dominanteste Mannschaft. Die Mailänder bestimmen das Tempo jedes Spiels, sind spielstark, finden Platz in den engsten Räumen und sehen sich meistens vor engen Defensivblöcken im gegnerischen Drittel. Was Inzaghi unnachahmlich macht: Die Mailänder wechseln im 3-5-2 sehr oft die Positionen im Aufbauspiel und sind dadurch unberechenbar. Es ist keine Seltenheit, dass alle drei Mittelfeldspieler zu Innenverteidigern werden und die zwei äußeren Innenverteidiger zu Flügelspielern werden (3-1-4-2) oder sogar in den Sturm gehen (3-1-3-3). Wettbewerbsübergreifend hat jeder Spieler im Kader mindestens ein Tor geschossen.
In der Champions League zeigten die Mailänder eine andere Art von Spielkontrolle: Nach Führung haben sie meistens das Spiel langsamer gestaltet, den Gegner kommen lassen und ihn das Spiel bestimmen lassen. Inter hat kein Problem damit, eine Phase des Spiels im eigenen Mittelfeld zu verbringen. Hier kommen die gnadenlosen Umschaltmomente, wie wir sie gegen Bayern und Barcelona gesehen haben. Was wir auch gesehen haben: Gerät die Mannschaft in Rückenlage, kann sie durchaus das Spiel aus der Serie A aufziehen und Druck aufbauen. Was die Mailänder sowohl in Europa als auch in Italien beherrschen: Standards. Kaum eine Mannschaft ist so stark am ruhenden Ball. Auch die Abnehmer sind nicht zu missachten, denn die Mailänder haben eine der größten Mannschaften Europas.
Stärken / Schwächen
Zusammengefasst: Es gibt keine Mannschaft in Europa, die das Spiel so unberechenbar aufziehen kann wie Inter. Schlüsselspieler auszumachen fällt schwer, denn alle leisten im Mannschaftsgefüge einen Beitrag. Defensiv sind es am ehesten Sommer und Bastoni, die herausstechen, im Mittelfeld Barella, Dimarco und Dumfries und im Sturm Lautaro und Thuram, die sich blind verstehen.
Hier liegt allerdings eine der Schwächen Inters: Auch wenn das Kollektiv funktioniert, fehlt den Mailändern ein Spieler, der aus dem Nichts etwas kreieren kann. Beleg dafür ist, dass Inter die Mannschaft mit den wenigsten Dribblings in Europa (!) ist. Eine weitere große Schwäche, die sich in der Rückrunde ergeben hat, ist die Konzentration. Man merkt den Spielern die lange Saison an, die von vielen Verletzungen und Müdigkeit geprägt war. Auch deshalb stehen sie hinten nicht so stabil, wie sie es in der Hinrunde getan haben. In allen Wettbewerben hat Inter deutlich mehr Tore in der Rückrunde zugelassen.
Zusammenfassendes Fazit Inter
Die Mailänder gehen als Underdog in das Finale und das zurecht, wenn man sich den gesamten Verlauf der Saison anschaut. Gerade gegen Ende der Saison hat die Konzentration und Stabilität der Nerrazzuri stark nachgelassen. Allerdings ist zu beachten: die Mannschaft von Inzaghi ächzt nach dem Pokal nach der knappen Niederlage vor zwei Jahren und in Bestform ist Inter aufgrund der Variabilität kaum zu bespielen. Auch nicht zu unterschätzen: Inter hat eine deutlich erfahrenere Mannschaft auf dem Feld, für viele der Spieler ist es die letzte Chance auf einen Titel.